Wenn die Rechenfertigkeit beeinträchtigt ist und keine allgemeine Intelligenzminderung oder eine falsche Beschulung vorliegt, spricht man von Dyskalkulie (Rechenstörung ICD-10). Die Schwäche betrifft in erster Linie Rechengrundlagen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Die höheren mathematischen Fertigkeiten, die zum Beispiel für Algebra, Trigonometrie, Geometrie und Differential- und Integralrechnung benötigt werden, sind davon meistens nicht betroffen.
Dyskalkulie/Rechenschwäche ist das Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, Motorik und/oder der sensorischen Integration. Dabei kann es sich um anlagebedingte und/oder Entwicklungsstörungen von Teilfunktionen des zentralen Nervensystems handeln, die durch äußere schädigende Einwirkungen entstanden sind.
Rechenschwierigkeiten lassen sich manchmal durch Schul- und Lehrerwechsel, häufige Krankheit oder schwerwiegende familiäre Veränderungen erklären. Ist das der Fall, ist die Rechenschwierigkeit vorübergehend und lässt sich in der Regel durch fachdidaktische Trainings lösen. Dabei ist es auch ganz normal, dass Kinder unterschiedlich schnell mit diesem komplexen Lerngegenstand zurechtkommen: Rechnen, Lesen und Schreiben gehören zu den kompliziertesten Dingen, die sie bisher in ihrem Leben gelernt haben.